Wenn Frau Musica das Rapphuhn trifft

Gesangsverein Moosbach lud zum Sommerkonzert


Bunt und vielseitig präsentierte sich das Konzert, zu dem der Gesangsverein Moosbach in die Bürgerhalle eingeladen hatte. „Sommerkonzert“ stand schlicht über dem Programm, an dem drei Chöre mitwirkten. Denn die Moosbacher Sängerinnen und Sänger des gemischten Chores, den der ehemalige Regensburger Domspatz Markus Bauer seit 2014 leitet, hatten ihren Kinderchor und den Männergesangsverein (MGV) Lyra Fischbach unter Leitung von Jörg Zitzmann zum Mitmachen angefragt. Durch den Abend moderierte Ehrenchorleiter Franz Peter Hintermayer mit Details zu den ausgewählten Stücken.

Schon durch diese Aufteilung ergab sich ein abwechslungsreiches und lebendiges Konzert. Jeder Chor brachte mit seinem Repertoire seinen ganz eigenen Klang und Stil ein. Allen voran natürlich die Kinder, die das lange Programm trotz der Pausen tapfer bis zum Schlusslied durchhielten. Bauer, unter anderem Kantor der katholischen Kirchengemeinde in Feucht, baut den Kinderchor für 6- bis 12-Jährige seit 2015 kontinuierlich auf. Mit ihnen hatte er kindgerechte lustige Lieder einstudiert, die dem Nachwuchs und auch den Zuhörern sichtlich Spaß machten. Das reichte vom Kanon-Klassiker C-A-F-F-E-E - als Schlusslied gemeinsam mit dem gemischten Chor gesungen - und „Der Mond ist aufgegangen“ bis zum Flohtango mit „Ich hab ‘nen Floh, der quält mich so, pikst mich am Kopf, am Bauch, am Knie und auch am Po“. Auch einen Rap sangen/sprachen/tanzten die Kinder, der das verrückte Rapphuhn, das allen die Ohren voll quasselt, mit den Geräuschen des Bauernhofs herrlich lautmalerisch vertonte.

Wer so mit Spaß, Kreativität und Freude ins Singen eingeführt wird, singt vielleicht auch weiter, wie die Chormitglieder der beiden anderen Chöre. Ihre Auswahl orientierte sich an der konventionelleren Literatur quer durch die Epochen und Stile, vom Spiritual bis zum Trinklied. Hier war alles geboten, was schönen Chorgesang auszeichnet: ergreifender a capella Gesang des Männerchors bis zum schwungvollen „Die Forelle“, das die Gastgeber vortrugen. Hier wie auch bei den anderen Stücken begleitete diese Udo Frisch einfühlsam am Klavier. Die Sänger des MGV zeigten sich ausdrucksstark und dynamisch ausgereift, wie beim „Kumbaya my Lord“ oder dem „Wenn das Bier in Humpen schäumt“. Dass sie auch die Zartheit romantischer Stimmung beherrschen, bewiesen sie bei „In meiner Barke“, die das stimmungsvolle Bild einer nächtlichen Bootsfahrt im Mondlicht beschreibt.

Sehr reizvoll, diese beiden, in ihrem Klang so unterschiedlichen Chöre, zu hören: einerseits die tiefen Männerstimmen beim MGV Lyra Fischbach, andererseits die Mischung von hohen Frauen- und tiefen Männerstimmen des GV Moosbach. Sehr gelungen auch was der gemischte Chor hören ließ. Anfangs noch etwas verhalten, sangen sie sich schnell frei, vielleicht inspiriert von dem Liedtext „Was schert uns morgen, lasst alle Sorgen für heut‘ vergessen sein! Frau Musica lädt ein“ (aus „Mein Mund der singet“). Besonders interessant ihre Version des bekannten Volkslieds „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“, arrangiert von Hajo Kelling. Es spielte mit den Hörgewohnheiten, denn vieles klang so, wie man es kennt, nur um dann sehr unerwartet kurz in eine andere Harmonie auszubrechen. Mit viel Schwung ging’s gegen Ende mit der Beat Polka der Comedian Harmonists ins „Wochenend und Sonnenschein“.

So engagiert, mit viel Freude und Leidenschaft gesungen, war dieses Sommerkonzert ein Vergnügen, für das sich die Zuhörer mit viel Beifall bedankten.

Ehrungen
Im Rahmen des Konzerts wurden drei Mitglieder des GV Moosbach für ihre langjährige Chormitgliedschaft geehrt: Werner Wolf (Bass) für 10 Jahre, Eva Stiegler (Sopran) für 10 Jahre und der frühere Chorleiter Franz Peter Hintermayer für 25 Jahre.

Dorothée Krätzer – Der Bote, Feucht



Der Gesangverein lädt alle Interessierten ein, jeden Mittwoch um 19.30 Uhr in der Bürgerhalle mitzusingen. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, vorsingen muss niemand. Schauen Sie doch mal vorbei!