Sommerkonzert mit drei Chören in Moosbach


Der Gesangverein Moosbach veranstaltete das traditionelle Sommerkonzert in der bunt mit Bändern, Schmetterlingen und Blumen geschmückten Bürgerhalle in Moosbach zusammen mit dem Kulturkreis Markt Feucht. Neben dem gemischten Chor und dem seit einem knappen Jahr bestehenden Kinderchor des Gesangverein Moosbach wirkte der Männerchor des MGV „Liederkranz“ Hagenhausen mit.

Der Kinderchor eröffnete mit dem fröhlichen Kanon „Es tönen die Lieder“. Brigitte Kunert, 1. Vorsitzende konnte neben den zahlreich erschienenen Zuhörern die Zweite Bürgermeisterin Katharina von Kleinsorgen und die Vorsitzende der Sängergruppe Schwarzachtal, Erika Groß begrüßen.

Chorleiter Markus Bauer setzte bei seiner Liedauswahl für den gemischten Chor auf bekannte Stücke, die immer wieder gerne gesungen und eigentlich nie unmodern werden. Das Lied „Die Gedanken sind frei“ aus dem Jahr 1780 mit seinem damals hochpolitischen Text gibt es in verschiedenen Fassungen. Der gemischte Chor Moosbach trug die Version von Hoffmann von Fallersleben, dem Dichter unserer Nationalhymne, vor. Der Chorsatz stammt von Dr. Gerald Fink, dem bekannten Musikwissenschaftler aus Herzogenaurach.

1822 schrieb Wilhelm Müller den Gedichtzyklus „Winterreise“, der von Franz Schubert so wunderbar vertont wurde, dass die 24 Lieder heute als Höhepunkte der Liedinterpretation gelten. Allerdings mit höchsten Anforderungen an den Sänger und den Pianisten. Erst durch die Bearbeitung von Friedrich Silcher wurde das Lied Nr. 6 „Der Lindenbaum“ zum Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“.

Aus Amerika stammt das Lied „Ein lustiges Leben“ mit dem deutschen Text und dem Arrangement von Otto Ruthenberg. Als typische Programmmusik ist deutlich die Eisenbahn zu hören, die von San Francisco über Sacramento zum Eriesee rattert. Dem Moosbacher Chor gelang es vorzüglich, diese drei höchst unterschiedlichen Stücke – das erste flott und eindringlich, das zweite innig gefühlvoll und das letzte mit Tempo und großer Frische – zu interpretieren. Unterstützt wurde er von Udo Frisch am Klavier, der seit vielen Jahren gekonnt den instrumentalen Part der Moosbacher Konzerte übernimmt.

Der Kinderchor setzte sich dann mit dem frech vorgetragenen „Katzentanz“ von Fredrik Vahle, der für seine Verdienste um das neue Kinderlied vielfach ausgezeichnet wurde, in Szene.

Gast in Moosbach war heuer der Männergesangverein „Liederkranz“ 1949 Hagenhausen. Seit 10 Jahren steht der Männerchor erfolgreich unter der Leitung von Ekkehard Grübl. Die Sänger erfreuten mit „Zauber der Musik“ von dem beliebten Heidelberger Chordirektor und Komponisten Manfred Bühler, „Blumen der Freundschaft“ von Hans Tschich und dem Tessiner Volkslied „Pferde zu Vieren traben“. Sicher akzentuierten die Sänger diese Lieder und bildeten mit ihren vollen Stimmen einen schönen Kontrast zum gemischten Chor.

Aus der Oper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck wurden einige Lieder zu wahren Volksliedern. Dazu gehört auch „Brüderchen, komm tanz mit mir“. Dieses Tanzlied sangen und spielten Johanna und Luisa vom Kinderchor. Für ihren Supervortrag erhielten sie stürmischen Beifall.

Der Auftritt eines Männerquartetts war bei dem Sommerkonzert etwas Neues. Ihr Debüt gaben Claus Greiff, Markus Bauer, Gerhard Kunert und Franz Peter Hintermayer mit „vier Patienten“, denen es ganz schlecht geht und damit sangen sie sich in die Herzen der Zuhörer.

Nach der Pause trug der Kinderchor mit groovigem Rhythmus „Zwei kleine Wölfe“ vor, bevor die Bühne wieder dem Männerchor Hagenhausen gehörte, der mit „Heimat“, „In einem kühlen Grunde“ von Joseph von Eichendorff und „der Bajazzo“ („warum bist du gekommen“) glänzte und sein ganzes Können zeigte. Moderator Franz Peter Hintermayer lobte spontan, so einen gefühlvoll vorgetragenen Bajazzo hätte er selten gehört. Das Publikum sah dies genauso und applaudierte begeistert.

Die Kinder erzählten dann die Geschichte „Duff daff, duff daff dei, im Walde“ oder „es war einmal ein Stachelschwein“.

Der gemischte Chor intonierte mit „Viele verachten die edele Musik“ einen Klassiker der Chorliteratur. Das folgende Lied „Träume von der Moldau“ wurde vom Chor neu einstudiert und verwendet die wunderschöne Melodie der „Moldau“ aus dem Zyklus „Mein Vaterland“ von Friedrich Smetana.

Den Text des letzten Liedes „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ schrieb Johann Wolfgang von Goethe als 21-jähriger Student. Es wurde von mehreren Komponisten vertont. Die populärste Version stammt von Heinrich Werner. Die Moosbacher Sängerinnen und Sänger überzeugten durch die mühelose Leichtigkeit ihres Gesangs und konnten die Stimmung jedes einzelnen Lieds den Zuhörern vermitteln, die diese Leistung mit stürmischem Beifall belohnten.

Bevor sich das Sommerkonzert langsam dem Ende zuneigte, besang das Männerquartett noch eine bayerische Spezialität, die es weder in Japan, noch in Kairo, noch am Nordpol auf keinen Fall aber in Preußen gibt: den Leberkäs.

Zum Abschluss begab sich der Kinderchor auf einen ganz besonderen Bauernhof, auf dem „das Rapphuhn“ lebt.

Auch in diesem Jahr genossen die Besucher in der Bürgerhalle wieder einen besonders schönen Abend. Sie bedankten sich mit begeistertem Schlussapplaus für die hervorragende Leistung aller Interpreten. Besonderen Beifall erhielt der Kinderchor, dem die Freude am Mitmachen anzumerken war und der sich absolut sicher und professionell präsentierte.

Markus Bauer kann stolz sein auf seine zwei Chöre, die er mit intensiver Probenarbeit und viel Gespür zu diesen Leistungen geführt hat. Zum Erfolg des Abends trug auch die Moderation von Franz Peter Hintermayer bei, der wie immer die einzelnen Beiträge unterhaltsam und trotzdem informativ miteinander verband.