Von Engeln und dem Weihnachtsmann

Adventskonzert des Gesangverein Moosbach — Festlicher Chor — Traditionelle Volksmusik


MOOSBACH — Der Gesangverein Moosbach präsentierte in Gemeinschaft mit dem Kulturkreis Markt Feucht unter dem Motto „Hört der Engel helle Lieder“ auch heuer wieder sein traditionelles Adventssingen. In der nahezu voll besetzten Bürgerhalle in Moosbach stimmten der Gesangverein und die Stubenmusik Hintermayer die Besucher auf die Advents- und Weihnachtszeit ein. Franz Peter Hintermayer führte als Moderator durch den Abend.

Unter der Gesamtleitung von Markus Bauer, der trotz gesundheitlicher Beeinträchtigung auch als Bariton-Solist Akzente setzte, begleitete wie gewohnt Udo Frisch die Vorträge des gemischten Chors am Piano. Zusätzliche Programmbeiträge kamen von Daniel Piccon am Marimbaphon und erstmals auch vom neu gegründeten Kinderchor. Der erst im September 2015 von Bauer neu gegründete Kinderchor des Gesangvereins gab bei diesem Konzert sein Debüt — und das war sehr gelungen. Das war rhythmisch, da stimmten die Einsätze und ihre Erkenntnis in „Du bist der Weihnachtsmann“: „…der, der nur an einem Tag im Jahr arbeitet“ sorgte für Heiterkeit im Saal. Die sieben Mädchen und zwei Buben bekamen dafür dann auch verdientermaßen großen Applaus.

Eine weitere schöne Bereicherung für das Konzert lieferte Daniel Piccon aus Burgthann. Er zauberte auf seinem Marimbaphon mit seinen beiden selbst komponierten Stücken meditative, weiche Klänge in die Halle. Die musikalischen Beiträge des Adventssingens wurden aufgelockert von besinnlichen, aber auch fröhlichen Gedichten und Geschichten in fränkischer und österreichischer Mundart, die Claudia Käppner und Renate Putz-Schmidt gekonnt vortrugen: Sie fragten nach dem Sinn von Advent und Weihnachten, erinnerten daran, dass Freude für alle, auch für die Armen, ein wesentlicher Gedanke sein sollte und natürlich an die schöne Zeit der Kindheit, als die Kleinen gerade in der Vorweihnachtszeit immer besonders brav waren.

Den volksmusikalischen Teil des Programmes hatte wieder die Subenmusik Hintermayer übernommen, die mit zwei Zithern, Hackbrett, Gitarre, Akkordeon und Harfe für die leiseren und besinnlichen Töne sorgte. In bester Musikanten-Tradition ihr „Ländler vom Prinz Albrecht“ aus Oberbayern, das getragene „Vorweihnachtliche Stimmung“, komponiert von ihrem Akkordeonisten Erwin Meier, das „Hackbrett-Stückl und der „Glockenjodler“ aus Oberösterreich, bei dem sich die Harfenklänge ganz fein in den Gesamtklang des Ensembles einfügten.

Die Chorgemeinschaft überzeugte stimmlich harmonisch mit festlichen Liedern aus dem Barock und dem 18. und 19. Jahrhundert, etwa bei dem strahlenden „Hört der Engel helle Lieder“ aus Frankreich, dem feierlichen „In dulci jubilo“ von Michael Praetorius, dem nuancenreichen „Adeste fideles“ von John Reading und Händels frohgestimmtem „Freue dich, Welt“. Sensibel intonierten die 28 Sängerinnen und Sänger Johann Friedrich Reichardts „Heilige Nacht“ und andächtig-kontrolliert am Schluss „Stille Nacht, heilige Nacht“, das wohl bekannteste Weihnachtslied im deutschen Sprachraum. Schön, wenn ein Chor über eine so starke Sopran-Abteilung verfügen kann.

Als letzten Wortbeitrag las Vorsitzende Brigitte Kunert ein romantisches Wintergedicht Eichendorffs, das Franz Peter Hintermayer sehr stimmig mit zarten Harfentönen begleitete. Als Belohnung für seine Leistung durfte dann noch einmal der Kinderchor mit seinem einstudierten Weihnachtsmann-Lied auf die Bühne und mit dem gemeinsam gesungenen, alpenländischen „Es wird scho glei dumpa“ war das abwechslungsreich gestaltete Adventssingen zu Ende.

Erich W. Spieß, Artikel aus „Der Bote“ Feucht