Jahrestfahrt 2015


Die Jahresfahrt 2015 führte Mitglieder und Gäste des Gesangverein Moosbach in den Bayerischen Wald.

Bei Spitzenwetter war die erste Station nach der Abfahrt in Feucht und Moosbach die „Walhalla“ in Donaustauf bei Regensburg. Sie ist eine der bedeutendsten Nationaldenkmäler auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und ein herausragendes Zeugnis klassizistischer Architektur des 19. Jahrhunderts in Bayern. Unter König Ludwig I. wurde sie vom damaligen Hofbaumeister Leo von Klenze entworfen und in den Jahren 1830-1842 errichtet, um bedeutende Persönlichkeiten aus der deutschen Sprachfamilie mit Marmorbüsten und Gedenktafeln zu ehren. Ein Platz in der Ruhmeshalle kann frühestens 20 Jahre nach dem Tod dieser Persönlichkeit beantragt werden. Die Architektur ist nach dem Vorbild des Parthenon in Athen konzipiert.

Einen krassen Gegensatz zu diesem geschichtsträchtigen Bauwerk bietet die alte Herzogstadt Straubing an der Donau mit ihrem besonderen Flair. Schon die ersten Touristen des 19. Jahrhunderts waren von der Schönheit der Stadt hingerissen. Die Lage am Donaustrom, der weitläufige, mit buntem Leben erfüllte Stadtplatz mit Brunnen, die vielfältigen Kirchen und Baudenkmäler, all das begeistert auch heute noch die Besucher. Bei einem geführten Stadtrundgang begaben sich die Reiseteilnehmer auf Spurensuche in der Jahrhunderte alten Geschichte Straubings. Sie bewunderten — neben den steil aufragenden Speichergiebeln — die typischen, vom einheimischen Künstler Mathias Obermayer geschaffenen Rokokofassaden, die Karmelitenkirche, das Rathaus und den Römerschatz und erfuhren vom tragischen Schicksal der Agnes Bernauer, der nicht standesgemäßen Ehefrau des Herzogs Albrecht III., die 1435 in Straubing als Hexe ertränkt und für die eine Gedenkkapelle errichtet wurde.

Dann wurde der Ort Grafenau angefahren und im dortigen Hotel Sonnenhof konnten die Erlebnisse des Tages beim gemütlichen Beisammensein nach dem Abendessen diskutiert werden. Nur wenige Kilometer von Grafenau entfernt liegt der „Nationalpark Bayerischer Wald“. Frei lebende Tiere lassen sich im reich strukturierten Naturwald nur schwer beobachten. Deshalb wurde ein 200 ha großes Tier-Freigelände mit weitläufigen Landschaftsgehegen und Volieren angelegt. In zwei Gruppen aufgeteilt versuchten auf einem 2½-stündigen Rundweg zwei Waldführer den Besuchern von ca. 45 heimischen Tierarten wenigstens einige zu zeigen. Das klappte auch ganz gut, denn außer heimischen Vögeln ließen sich immerhin ein Uhupaar, ein Luchs, ein Wolf und eine Elchfamilie mit Jungtieren beobachten. Ganz nebenbei konnte man Bäume in verschiedenen Stadien des Verfalls sehen, erfuhr Wissenswertes über den Zunderschwamm (einen Baumpilz), den Borkenkäfer, die hier vorkommenden Baumarten und wie die Natur im Nationalpark — ohne Eingriffe des Menschen — sich selbst überlassen wird.

Höhepunkt des Tages war die Begehung des weltweit größten Baumwipfelpfades mit 1300 m Länge. Im September 2009 wurde er für die Besucher geöffnet. Über einen Einstiegturm erfolgt der Zugang und man erlebt über die gesamte Strecke die einmalige Waldlandschaft und deren unterschiedliche Lebensformen in einer neuen Dimension. Der Steg endet auf der Plattform des beeindruckenden Aussichtsturmes in 44m Höhe. Von dort bietet sich ein fantastischer, nahezu grenzenloser Ausblick über die Landschaft bis hin zu den Alpen.

Die erlebnisreiche Reise mit vielen Highlights endete mit der Einkehr im bekannten traditionsreichen „Winkler Bräu“ in Lengenfeld. Reiseleiter Hans Korn traf mit seinem Reiseprogramm wieder einmal ins Schwarze und Franz Peter Hintermayer informierte gewohnt sachkundig über Kultur und Landschaft. Die Teilnehmer dankten es ihnen mit großem Applaus für zwei sehr schöne Tage.