Adventskonzert 2013 des Gesangverein Moosbach


Das Adventskonzert des Gesangverein Moosbach bildete einen glanzvollen Abschluss des 75. Jubiläumsjahres!

Zusammen mit dem Kulturkreis der Marktgemeinde Feucht präsentierte der Gesangverein Moosbach auch heuer wieder sein traditionelles Adventssingen. Sehr viele Besucher folgten an diesem 2. Adventssonntag der Einladung in die Bürgerhalle Moosbach, die in festlichem Ambiente erstrahlte.

Diese Veranstaltung war letzter Höhepunkt und Abschluss des 75. Jubiläumsjahres des Gesangverein Moosbach. Franz Peter Hintermayer, Leiter dieser Veranstaltung, hatte ein festliches Programm zusammengestellt und mit den mit großem Gespür ausgewählten Stücken einmal mehr den Geschmack des Publikums getroffen. Der Chor des Gesangverein Moosbach, Sopranistin Iris Zimmerhackel, Harfenist Michael David sowie Udo Frisch am Piano vermittelten den Zuhörern vorweihnachtliche Stimmung. Die Stubenmusik Hintermayer setzte mit ihren Stücken volkstümliche Akzente.

Michael David, Konzertharfenist und heuer das erste Mal in Moosbach, eröffnete mit Händels „Thema mit Variationen? das Konzert. Der Virtuose wurde u. a. beim besten Allround-Harfenisten der Welt, dem Amerikaner Harvi Griffim, gezielt in Swing, Pop und Jazz ausgebildet, sein Programm umfasst aber auch klassische Stücke. Der Gesangverein ist sehr stolz, diesen Könner für das Adventskonzert gewonnen zu haben. Michael David erhielt für seinen Vortrag großen Beifall. Brigitte Kunert, 1. Vereinsvorsitzende, hieß ? neben vielen anderen Ehrengästen ? Feuchts 1. Bürgermeister Konrad Rupprecht, den Schirmherrn des 75-jährigen Jubiläums, mit Gattin besonders willkommen. Sie meinte: „Die Zeit um Weihnachten will uns zurückführen in die eigene Kindheit. In dieser Zeit können wir bewusst die allzu hellen Lichter ausschalten, die allzu lauten Stimmen ausblenden und Raum schaffen für das Geheimnis.?

Der Chor setzte mit „Jesus bleibet meine Freude?, einem Auszug aus der Kantate Nr. 147 von Johann Sebastian Bach, das Programm fort. Die Triolen des Klaviers wurden wie immer meisterhaft von Udo Frisch gespielt, dem langjährigen Freund und Begleiter des Chores. Mit sicherem Einsatz und klarer Intonation überzeugte auch der Chor bei dieser Bach-Kantate. Die Stubenmusik Hintermayer beendete mit dem „Deutschen Tanz? aus dem Jahr 1813 den klassischen Teil des Konzerts.

Das bekannte Stück „Little Drummer Boy? von Michael David, unkonventionell auf der Harfe interpretiert, bildete einen reizvollen Kontrast zu den „Irischen Segenswünschen?, welche die Sängerinnen und Sänger überbrachten. In dem höchst amüsant vorgetragenen Gedicht „Himmels-Chorkonzert? berichtete Renate Putz-Schmidt von der Diskussion der Engel, welches Lied wohl am besten zur Geburt Jesu passen würde.

Es folgte der Chor, der in einem seiner Lieblingsstücke den „Zauber der Nacht? besang. Die Sänger trafen genau die besondere Aussage dieses Liedes: Erst zart und innig gesungen und sich dann im Verlauf des Textes steigernd, „O wie schön ist doch die Welt…?, begeisterte es das Publikum. Die Stubenmusik Hintermayer setzte das abwechslungsreiche Konzert mit dem Stück „Vorweihnachtliche Stimmung? fort. Erwin Meier, der Akkordeonspieler der Stubenmusik, hat es extra für das Konzert geschrieben. Die Stimmung der Zeit vor Weihnachten wurde mit diesem ruhigen Stück gut getroffen.

Dann folgte ein Sprung von der schlichten Volksmusik zu den beeindruckenden biblischen Liedern von Antonin Dvorak. Das Lied Nr. 4 wurde von Iris Zimmerhackel vorgetragen, einer großartigen Sopranistin, die den Chor schon seit Jahren bei vielen Konzerten begleitet. Von ergreifender Schlichtheit ist die Vertonung des 23. Psalms (Lied Nr. 4), dessen lateinische Fassung erklang, als man den Sarg von Papst Johannes Paul II. auf den Petersplatz trug.

Nach dem Traditional „Green Sleeves? in der Interpretation von Michael David und dem Spiritual „My Lord, what a morning?, wunderbar vorgetragen vom gemischten Chor und dem Bariton-Solisten Markus Bauer aus Moosbach, erklang ? in gleicher Zusammensetzung und nicht minder melodiös und sicher gesungen ? das „Ave Maria der Berge.? Man glaubte zu spüren, wie dieses Ave, wie es im Text heißt, über die Höhen der Berge direkt in die Herzen der Menschen dringt und ihnen Sorgen und Leid nimmt. Eine sehr schöne Botschaft, die der Chor mit Markus Bauer allen Besuchern überbringen konnte. Zuvor erfreute die Stubenmusik noch mit dem „Igel-Landler?, der ebenfalls bei diesem Konzert seine Uraufführung erlebte. Er stammt von Hackbrettspieler Manfred Igel, daher auch der Name.

Nach dem strahlenden Halleluja des Liedes „Herr, deine Güte reicht so weit? wagte sich der gemischte Chor an ein experimentelles Chorwerk, das „Vater unser? von Prof. Wolfgang Stockmeier. Da die Sängerinnen und Sänger sich in diesem modernen Werk selbständig ihre Stimme suchen müssen, klingt es jedes Mal anders. Der Komponist hat deshalb auch keine einzige Note geschrieben, sondern eine ausführliche Abhandlung, welche Idee in dem Werk verwirklicht werden soll. Es sollen alle Halbtöne der menschlichen Stimme ertönen und so Klangflächen bilden. Franz Peter Hintermayer bat die Zuhörer: „Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen und versetzen Sie sich in die Krypta einer alten Kirche. Eine Schar von Gläubigen murmelt ihre Gebete…? Das Publikum ließ sich darauf ein und die Reaktion auf diesen Vortrag des Chors bewies: Experiment geglückt!

Einen großen Kontrast dazu bildete Claudia Käppner mit ihrer nachdenklichen Geschichte „A klaans einfachs Madla? in Nürnberger Mundart. Weitere Abwechslung brachte die Stubenmusik mit zwei Stücken sowie die Sopranistin mit den „Zigeunerliedern? von A. Dvorak und der Chor mit dem klassischen Lied „Die Weihnachtsnachtigall.? Man spürte bei diesem Vortrag die Freude der Nachtigall, dem Christuskindelein zu singen. Der Harfenist und danach die Männergruppe des Chors beendeten ? stimmlich sehr einschmeichelnd und eindrucksvoll ? mit „Rorate? das Adventssingen.

Nimmt man den stürmischen Schlussapplaus als Maßstab, war auch dieses Konzert wieder ein musikalischer Hochgenuss und ein äußerst erfolgreicher Abschluss des 75. Jubiläumsjahres des Gesangverein Moosbach. Franz Peter Hintermayer gelang es wieder einmal, das Können des Chors eindrucksvoll unter Beweis zu stellen und an diesem Abend auch stimmlich abzurufen. Dies gilt natürlich auch für das Auftreten seiner Stubenmusik und seiner Regie, die alle Akteure zu einem harmonischen Ganzen verschmolz. Brigitte Kunert dankte allen Mitwirkenden für ihre hervorragende Leistung, allen Helfern, die im Hintergrund wirkten und dem Kulturkreis Markt Feucht als Mitveranstalter. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Es wird scho glei dumpa? wurden die Besucher verabschiedet.