Frühlingskonzert 2011 und Ehrenabend des Gesangverein Moosbach
Der traditionelle Liederabend, den der Gesangverein Moosbach alljährlich zusammen mit dem Kulturkreis der Marktgemeinde Feucht veranstaltet, fand heuer seit Jahren wieder an einem Tag im Mai statt. Die Natur hatte sich für diesen Tag besonders herausgeputzt, so verschwenderisch grünte und blühte es überall. Auch der festliche Blumenschmuck in der Halle versetzte die Besucher in die richtige Stimmung, das Programm der kommenden Stunden zu genießen.
Das schwedische Volkslied „Lieber Frühling, sei begrüßt mit hellem Klang“, mit dem der Moosbacher gemischte Chor die Gäste in der Bürgerhalle begrüßte, passte ideal in diesen Rahmen. Zur großen Freude der Veranstalter hatten sich an diesem Abend die Besucher besonders zahlreich eingefunden. Sie wurden durch das Eröffnungslied gleich in entsprechende Frühlingsstimmung versetzt.
Die 1. Vorsitzende des Gesangverein Moosbach, Brigitte Kunert, hieß neben dem Feuchter Bürgermeister Konrad Rupprecht mit Gattin und der Vorsitzenden der Sängergruppe Schwarzachtal, Erika Groß, weitere Ehrengäste willkommen. Sie begrüßte die Sängerinnen und Sänger der beteiligten vier Chöre mit ihren Chorleitern und Vorsitzenden, die Solistin Iris Zimmerhackel und den Pianisten Udo Frisch, den Moderator Jürgen Dippold sowie Franz Peter Hintermayer, den Gesamtleiter dieses Konzerts.
Bürgermeister Konrad Rupprecht ging in seinem Grußwort auf die Renovierung der Bürgerhalle Moosbach ein, in der im nächsten Jahr das Konzert unter besten Bedingungen stattfinden könne und wünschte allen Akteuren einen erfolgreichen Abend.
Moderator Jürgen Dippold führte informativ und souverän durch den Abend. Er eröffnete den Liederabend mit dem Gedicht „Tanzlied im Mai“, dessen Text aus dem 19. Jahrhundert aus „Zum Reigen herbei im fröhlichen Mai!“ von Hoffmann von Fallersleben, dem Dichter unseres Deutschlandliedes stammt.
Nach dem Eingangslied besang der Moosbacher Chor den „Zauber der Nacht“, um anschließend mit „Lasst den Sonnenschein herein, fort sind alle Sorgen“ stimmlich einen Kontrapunkt zu setzen. Die Sänger trafen genau die besondere Stimmung der beiden Stücke: Beim ersten Lied erst sanft, zart und sich dann im Verlauf des Textes steigernd, „Oh wie schön ist doch die Welt“ und beim zweiten Vortrag frisch, auffordernd und fröhlich, die Sorgen einfach beiseite lassend. Den Höhepunkt des ersten Teils bildete der Gefangenenchor aus der Oper „Nabucco“ von Guiseppe Verdi. „Va, pensiero” — „Flieg, Gedanke“ — wurde in einer gemischten deutsch-italienischen Fassung interpretiert. Das große Orchester der Arena von Verona ersetzte Udo Frisch am Klavier mit seiner gekonnten Begleitung. Der Moosbacher Chor war im Vergleich zum Arena-Chor zwar nur ein „Chörlein“, trotzdem konnte dieses großartige Werk von den Sängerinnen und Sängern absolut glaubhaft und stimmgewaltig vermittelt werden. Das Publikum war begeistert!
Es folgte der Männergesangverein Lindelburg, der in diesem Jahr vom Männergesangverein Altenthann verstärkt wurde. Peter Stojetz leitete die beiden Chöre. Mit ihren vollen Stimmen bildeten die Sänger einen schönen Kontrast zum gemischten Chor. Sicher und akzentuiert trugen sie die Lieder „Lied klinge auf“ und „Wohl auf in Gottes schöne Welt“, ein bekanntes Volkslied aus Franken vor, denen dann ein richtiger Ohrwurm mit „Wenn die Sonne erwacht in den Bergen“ folgte.
Das abwechslungsreiche Konzert wurde mit einer Soloeinlage der Sopranistin Iris Zimmerhackel, von Udo Frisch am Klavier begleitet, fortgesetzt. Sie war bereits umjubelter Gast beim Moosbacher Adventssingen und jetzt erstmals bei einem Liederabend aktiv. Mit dem Evergreen „Du und ich im Mondenschein“ von Werner Bochmann, einem bekannten Komponisten, der auch die Musik einiger Heinz-Rühmann-Filme schrieb, sang sie sich in die Herzen der Zuhörer. Sicher wäre gerne mancher „auf der kleinen Bank im Mondenschein“ neben ihr gesessen, so mitreißend war ihr Vortrag.
Der gemischte Chor der „Liedertafel Altdorf“, einer der ältesten Chöre im ganzen Umkreis, war ebenfalls Gast in Moosbach. Erst kürzlich erhielt er vom Fränkischen Sängerbund die Auszeichnung „Leistungschor“ und darf diesen Titel nun weitere fünf Jahre lang tragen. Unter Leitung von Ralf Tochtermann wurden das schwäbische Volkslied „Drauß' ist alles so prächtig“, das bekannte Lied „Ach wäre das nicht wunderschön“ aus dem Musical „My fair Lady“ von Frederick Loewe und der schmissige Song „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh'n“ aus dem Jahr 1929 gesungen. Beim Vortrag aller Stücke überzeugte der Chor durch die mühelose Leichtigkeit seines Gesangs und bestätigte seinen exzellenten Ruf.
Deshalb war es für die Moosbacher Sängerinnen und Sänger nach der Pause eine Herausforderung, auf diesem Niveau mitzuhalten. Mit ihren, von Udo Frisch am Klavier begleiteten „Melodien zum Verlieben“, in denen die bekannten Oldies „Was eine Frau im Frühling träumt“ und „Warte, warte nur ein Weilchen“, beide von Walter Kollo, sowie „Frühling im Sorrent“ von Gerhard Winkler zusammengefasst waren, gelang ihnen das vorzüglich.
Den Höhepunkt des Abends bildete die Ehrung dreier verdienter Mitglieder des Gesangverein Moosbach durch Caudia Käppner, 2. Vorsitzende und Erika Groß, Vorsitzende der Sängergruppe Schwarzachtal. Als Erster erhielt Gerhard Kunert für 40 Jahre aktives Singen die Ehrenurkunden des Vereins und des Fränkischen Sängerbundes. Gleichzeitig wurde er für seine hervorragenden Verdienste um den Verein zu dessen Ehrenmitglied ernannt. Neben seiner langjährigen Funktion als Beisitzer fungierte er 16 Jahre als „Vereinswirt“ bei den Chorproben. Alle Chormitglieder schätzen ihn wegen seiner freundlichen, kameradschaftlichen und hilfsbereiten Art. Seine Frau Brigitte Kunert wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft und aktives Singen geehrt. Von Claudia Käppner und Erika Groß wurden ihr die Ehrenurkunden des Vereins und des Sängerbundes überreicht. Da sie seit März 2006 als 1. Vorsitzende den Gesangverein Moosbach leitet, wurde rasch klar, warum die Ehrungen Claudia Käppner, die 2. Vorsitzende des Vereins vornahm. In der Laudatio wurde von beiden das besondere Engagement von Brigitte Kunert herausgestellt. Sie habe zwar die Zügel fest in der Hand, aber stets ein offenes Ohr für die Fragen und Anliegen aller Mitglieder, kümmere sich äußerst verantwortungsbewusst um alle Belange des Vereins und habe diesem mit ihren Ideen neuen Schwung verliehen. Für 10 Jahre aktives Singen im Chor wurde Helga-Dick Hintermayer mit der bronzenen Ehrennadel des fränkischen Sängerbundes geehrt. Ihre Heimat im Chor ist beim Sopran. Außerdem kümmert sie sich bei allen Chorveranstaltungen in der Bürgerhalle liebevoll und mit besonderem Erfolg um die Dekoration.
Nächster Programmpunkt war der bekannte italienische Schlager „Come prima“ von Taccani/di Paola, gesungen von Iris Zimmerhackel. Das Lied war schon in den 50/60er Jahren so populär, dass es in mehreren Sprachen u. a. von Dalida, Ralph Bendix und Conny Francis gesungen wurde. Der berühmteste Interpret war Mario Lanza. Auch dieser Vortrag der Sopranistin kam beim Publikum sehr gut an und wurde mit großem Beifall bedacht.
Den Sängern aus Lindelburg und Altenthann gehörte nun wieder die Bühne und sie erfreuten mit den Stücken „Ei, du Mädchen vom Lande“ von Friedrich Silcher, einem bekannten Liedkomponisten des 19. Jahrhunderts, gefolgt von „Waldlust“ und „Das Zauberwort“ von Theo Fischer. Die Zuhörer ließen sich gerne „verzaubern“ von der gekonnten Darbietung.
Ganz international — erst deutsch, dann italienisch und englisch — folgte als Sologesang der Song „Somewhere over the rainbow“ von Harold Arlen. Dieser inzwischen 71 Jahre alte Klassiker wurde 2008 von amerikanischen Kritikern zum besten Filmsong aller Zeiten gewählt. Dank der wunderbaren und kraftvollen Interpretation von Iris Zimmerhackel war diese Wahl durchaus nachvollziehbar.
So richtig in die Jahreszeit passte das beliebte Chorlied „Schön Blümelein“ von Robert Schumann. Die Sängerinnen und Sänger der Liedertafel Altdorf ließen die „Schmetterling' und Bienen, die Käfer hell und blank“ förmlich sichtbar werden, so innig wurden sie besungen. Welche Belohnung der „Bucklichte Fiedler“ für sein gutes Geigenspiel erhält, wurde im gleichnamigen Lied, komponiert von Johannes Brahms, offenbar. „Mit 'nem kleinen Stückchen Glück“, wiederum aus dem Musical „My fair Lady“ beendeten die Altdorfer ihre brillante Vorstellung und den heutigen Melodienreigen.
Ein Schlusslied der besonderen Art intonierte der Chor des Gesangverein Moosbach: Das japanische „Szakura“, das in Originalsprache gesungen wurde und übersetzt heißt: „Die Kirschblüten fliegen über das Land wie segelnde Wolken“. Damit sollte an die drei Katastrophen in Japan vor über zwei Monaten erinnert werden, die Chorleiter Franz Peter Hintermayer mit eindringlichen Worten nochmals in Erinnerung rief.
Brigitte Kunert bedankte sich anschließend bei allen Mitwirkenden, die diesen Abend gestalteten. „Singen in einem Chor bereitet allen große Freude“, meinte sie „und die erlernten Lieder auch einmal vortragen zu dürfen, ist immer ein Höhepunkt für jeden Sänger. Von der Arbeit, die dies erfordert, wissen allerdings nur die Choristen und natürlich die Chorleiter“.
Der Moosbacher Liederabend war, wenn man den stürmischen Applaus der Zuhörer zum Maßstab nimmt, wieder ein ganz besonderer Genuss. Die hervorragende Leistung aller mitwirkenden Aktiven, die mit großem Gespür von den Chorleitern ausgewählten Lieder und nicht zuletzt die perfekte Gesamtleitung von Franz Peter Hintermayer machten dies möglich.
Hat Ihnen dieser Artikel vielleicht selber Lust aufs Singen gemacht?!?
Der Gesangverein Moosbach würde sich über neue Sängerinnen und Sänger in seinen Reihen sehr freuen! Wer Lust zum Mitsingen hat, ist im Chor gut aufgehoben und herzlich willkommen! Alle Informationen erhält man im Internet sowie bei der 1. Vorsitzenden Brigitte Kunert, Tel. 0 91 28 / 66 54 und Chorleiter Franz Peter Hintermayer, Tel. 0 91 28 / 58 88.