Herbstfahrt 2011


Zu einer Weinfahrt mit den Stationen Münsterschwarzach, Prichsenstadt und Obereisenheim lud der Gesangverein Moosbach Mitglieder, Freunde und Gäste heuer ein. Dieser Einladung wurde zahlreich gefolgt, sodass bei „Traumwetter“ ein voll besetzter Bus zu der Tour starten konnte.Erste Station war die eindrucksvolle Abtei Münsterschwarzach, im Jahre 780 als Frauenkloster geründet. Nach einer langen, wechselvollen Geschichte ist das Kloster heute weit bekannt, nicht zuletzt auch durch Pater Anselm Grün, der die Geschicke der Abtei heute mit bestimmt. Diese unterhält eine Reihe von Werkstätten und Betrieben, wie z. B. die Buch- und Kunsthandlung, den eigenen „Vier-Türme-Verlag“, die Druckerei, einen Fairtrade-Handel mit fair gehandelten Waren aus aller Welt, eine Goldschmiede, die Klosterbäckerei- und Metzgerei, eine Metallwerkstatt sowie eine Internatsschule.

Die Abteikirche, die 1938 eingeweiht wurde, beeindruckt durch Einfachheit und Klarheit der Formen und ihre schlichte Architektur. Hier fällt besonders die Orgel auf, die sich links und rechts im Altarraum befindet. All diese besonderen Details erläuterte Chorleiter Franz Peter Hintermayer den Besuchern. Unter seiner Leitung sang der Chor drei Lieder in der Kirche, deren besonders gute Akustik zu spüren war. Dann war Gelegenheit, das Missionsmuseum und den Klosterladen zu besichtigen.

In Prichsenstadt wurde in den liebevoll gestalteten Räumen des „Grünen Baum“ das Mittagessen eingenommen. Bei der anschließenden Führung wurden alle Sehenswürdigkeiten dieser mittelalterlichen kleinen Stadt besichtigt. Urkundlich erwähnt ist der Ort erstmals 1258. 1632 wurde er von Wallensteiner Truppen erstürmt, geplündert und entvölkert und ging 1792 an Preußen über. Während der Napoleonischen Kriege 1805 -1810 mussten in 161 Häusern täglich 2400 Soldaten verpflegt werden. Seit 1972 ist Prichsenstadt eine Großgemeinde mit 9 Stadtteilen. Ganz besonders erwähnenswert sind die romantischen Häuserfassaden und die vielen „Wirtschaften“, die, besonders hübsch herausgeputzt, die Besucher zum Schlemmen und Verweilen einladen. Viele Prominente, darunter Helmut Kohl, Angela Merkel, aber auch Hannelore Elsner und Ruth Maria Kubitschek genossen diese besondere Atmosphäre und Leichtigkeit. Dass sich das Städtchen auf diesem Sektor weiter entwickeln will, beweist die Errichtung eines großen Luxushotels mitten im Ort.

Unter dem Motto „Sehen, Riechen und Schmecken wo's wächst“ startete die Gruppe dann zu einer kleinen Weinwanderung. Mitten in den idyllischen Weinbergen konnten unter freiem Himmel hervorragende Weine genossen werden. Ganz nebenbei erfuhr man höchst Wissenswertes über den Weinanbau, die verschiedenen Rebsorten, Experimente mit immer neuen Kreuzungen und wie sich der Weingeschmack in den vergangen Jahrzehnten geändert hat. Gegenüber früher werden heute z. B. überwiegend leichte und fruchtige Weine getrunken. Auch der Konkurrenz ausländischer „Weinmacher“ müssen sich die Winzer heute stellen und ihre Erzeugnisse entsprechend produzieren und präsentieren.

Ein weiterer Höhepunkt war zum Schluss die Einkehr im Weingut Reich in dem typisch fränkischen Weinort Obereisenheim. Im „Bacchuskeller“, einem wunderbaren alten Gewölbekeller, in dem früher die Weinfässer gelagert wurden, war gemütliches Beisammensein angesagt. Der dort gereichte Winzerteller befriedigte mit seiner Vielfalt alle „leiblichen“ Bedürfnisse und der gute Schoppen dazu steigerte die gute Stimmung im Verlauf des Abends merklich. Wie in einem Gesangverein üblich und unabdingbar, erklangen viele Lieder, bei der alle Reiseteilnehmer kräftig mitsangen.