Jahresfahrt 2010


Heuer besuchten die Mitglieder und Gäste des Gesangverein Moosbach während ihrer 2-tägigen Jahresfahrt Aschaffenburg, das Wasserschloss Mespelbrunn, die romantische kleine Stadt Miltenberg und den Weinort Dettelbach. Um 6.30 Uhr startete der Bus in Moosbach bzw. Feucht Richtung Aschaffenburg. Das Tage zuvor noch regnerische Wetter schlug pünktlich um und zeigte sich nun von seiner guten Seite. Die Sekt-Vesper auf einem Autobahnrastplatz in Zielrichtung konnte im Trockenen stattfinden.

Aschaffenburg gilt als das Tor zum Spessart und hat wegen seines milden Klimas den Beinamen „Bayerisches Nizza“. Es zählt heute 70.000 Einwohner, wurde im zweiten Weltkrieg schwer zerstört und wichtige Denkmäler schwer beschädigt. Dazu gehört auch das Pompejanum, der Nachbau des Hauses von Castor und Pollux, in Auftrag gegeben von König Ludwig I. und 1840 - 1848 erbaut. Es sollte nicht als königliche Villa, sondern als Anschauungsobjekt dienen und den Kunstliebhabern hierzulande das Studium der antiken Kultur ermöglichen. Für die prachtvolle Ausmalung der Innenräume und die Mosaikfußböden wurden antike Vorbilder kopiert oder nachempfunden. Die Reiseteilnehmer konnten sich 2000 Jahre zurück in das Leben dieser Zeit versetzen.

Vom Pompejanum aus zieht sich der Schlossgarten mit geschwungenen Wegen, Laubengängen, Pergolen, Fußgängerbrücken, Wänden und Sitznischen und südländischen Pflanzen wie Feigen und Agaven bis zum Schloss Johannesburg, das als nächstes besichtigt wurde. Erbaut wurde es in der Zeit von 1605 - 1614 vom Straßburger Baumeister Georg Ridinger, diente bis 1803 als zweite Residenz der Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe und ist eines der bedeutendsten Renaissance-Schlösser des Abendlandes. Kaiserin Maria-Theresia, Napoleon Bonaparte und viele gekrönte Häupter wussten die Gastfreundschaft der Hausherren zu schätzen. Heute beherbergt das Schloss die größte Außenstelle der bayerischen Staatsgemäldesammlung mit der bedeutendsten Cranach-Sammlung Europas. Sehr interessant ist auch die weltweit größte Sammlung von aus Kork angefertigten Architekturmodellen, die vorwiegend Gebäude aus Rom darstellen. Darunter ist auch ein Modell des Kolosseums, das mit seinen 3 Metern Durchmesser das größte Korkmodell der Welt ist.

Die anschließende Stadtrundfahrt endete mit einer Einkehr in der traditionsreichen, mit 350 Jahren ältesten Wirtschaft Aschaffenburgs, der „Brauereigaststädte Schlappeseppel“. Hier wird ein legendäres, mit vielen Preisen ausgezeichnetes Bier ausgeschenkt. Nachmittags blieb Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, bevor im schönen ****Sterne „Schlosshotel Mespelbrunn“ Quartier bezogen wurde und der Abend bei einem guten Schoppen in geselliger Runde ausklang.

Vom Hotel aus nur ca. 50 Meter entfernt liegt die „Perle des Spessart”, das Wasserschloss Mespelbrunn. Dieses zauberhafte Schloss der Grafen von Ingelheim, bekannt durch den Film „Das Wirtshaus im Spessart“, wird bis in unsere Zeit von der gräflichen Familie bewohnt. Bei einer Führung lernte man die alten Räume, die auch heute noch zu besonderen Familienfesten und zur Repräsentation genutzt werden, kennen.

Die Reise ging weiter nach Miltenberg, dem Ausgangspunkt einer 1 ½-stündigen Schifffahrt auf dem Main nach Kleinheubach, Freudenberg und wieder zurück nach Miltenberg. Die vielen Sehenswürdigkeiten dieser idyllischen kleinen Stadt wurden bei einer fachkundigen Führung erläutert. Dazu gehören die Mildenburg, die historische Altstadt mit ihren malerischen Gassen, das „Schnatterloch“ (historischer Marktplatz), das Hotel „Zum Riesen“ eines der ältesten, evtl. DAS älteste Gasthaus Deutschlands, das alte Rathaus und das Würzburger sowie das Mainzer Tor. Beeindruckend war auch der kleine, alte, ganz versteckt gelegene, jüdische Friedhof mit seiner besonderen Atmosphäre.

Der Weinort Dettelbach war die letzte Etappe des Tages. In der Weinstube „Zur Regie“ (das Gruppenfoto zeigt den schönen Innenhof) wurde beim gemeinsamen Abendessen über das Erlebte rege diskutiert. Der Busfahrer entpuppte sich als „Profi-Musiker“ und spielte gekonnt und exzellent mit seinem Akkordeon auf, stimmlich kräftig unterstützt von der ganzen Reisegruppe. Bei bester Stimmung erfolgte die Rückfahrt nach Feucht und Moosbach.

Wie schon so oft ist es Hans Korn auch diesmal wieder gelungen, zwei wunderschöne Reisetage zu gestalten und zu planen. Chorleiter Franz Peter Hintermayer ergänzte einmal mehr das Gesehene während der Fahrt mit fachkundigen, interessanten Kommentaren.