Herbstfahrt 2010


Viele Mitglieder und Gäste des Gesangverein Moosbach besuchten auf der diesjährigen Herbstfahrt die Burgruine Wolfstein, das Kristallmuseum in Riedenburg, die Befreiungshalle in Kelheim und das Kloster Weltenburg. Die abwechslungsreiche Reiseroute wurde wieder von Hans Korn ausgewählt und bestens vorbereitet. Die schon von Weitem sichtbare, eindrucksvolle Burgruine Wolfstein, um 1120 erstmals erwähnt, deren Ursprünge aber im Dunkeln liegen, wurde in den letzten Jahren von den Wolfsteinfreunden Neumarkt mit immensem Aufwand restauriert. Dass dies vorbildlich gelungen ist, davon konnten sich die Moosbacher bei einem Rundgang durch die Anlage überzeugen. Der Vorsitzende der Wolfsteinfreunde vermittelte den Besuchern humorvoll und realitätsnah das Geschehen auf einer mittelalterlichen Burg, um die sich viele Sagen und Geschichten ranken. Der Alltag damals war alles andere als die sprichwörtliche „Gute alte Zeit“. Wer die nötige Kondition hatte, bestieg anschließend den Turm und genoss die großartige Aussicht auf Neumarkt und weit ins gesamte Umland.

Der Wettergott hatte es an diesem Tag besonders gut gemeint und so wurde die Weiterfahrt entlang des alten Kanals und des Altmühltals zu einem optischen Erlebnis. Chorleiter Franz Peter Hintermayer vertiefte diese Eindrücke mit höchst interessanten Schilderungen über die Historie und Entwicklung der einzelnen schönen Städtchen und Dörfer, die passiert wurden, bis in die heutige Zeit hinein. Dieser entspannte „Geschichtsunterricht“ kam sehr gut an und wird sicher noch lange nachwirken.

Im Kristallmuseum in Riedenburg befinden sich die weltgrößte Sammlung historischer Diamanten, die größte Bergkristallgruppe der Welt (7,8 Tonnen schwer und 3 x 2 Meter groß), farbenprächtige Turmaline, wundschöne Edelsteine, Silbererze und der größte Smaragdkristall aus den Hohen Tauern. Man erhält einen Einblick in die Visionen der „Heiligen Hildegard von Bingen“, die vor bald 900 Jahren in den Edelsteinen ganz besondere Heilkräfte entdeckte und kann die „Madonna von Kongsberg“, ein kleines Wunder aus Silber, bewundern. Mit diesen besonderen Ausstellungen ist das kleine Museum in dem geruhsamen Urlaubsort im Naturpark Altmühltal weltbekannt geworden. Zum Museum gehört auch ein Laden mit einer großen Auswahl an echtem Edelsteinschmuck. Nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen in der Fasslwirtschaft wurde die nächste Etappe, die Befreiungshalle in Kelheim, angesteuert.

Diesen imposanten Rundbau ließ König Ludwig I. als Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon und als Mahnmal für die Einheit Deutschlands auf dem Michelsberg in Kelheim errichten. 1842 begann der Architekt Friedrich von Gärtner mit der Planung. Nach seinem plötzlichen Tod 1847 wurde der Bau kurzfristig unterbrochen und dann von Richard von Klenze, dem bevorzugten Baumeister Ludwig des I., fertiggestellt. Die feierliche Einweihung fand am 18. Oktober 1863, dem 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, statt. Der Grundriss stellt ein 18-eckiges Polygon dar. Die Strebepfeiler der Außenfassade schmücken 18 Kolossalstatuen — Allegorien der deutschen Volksstämme. Die Zahl 18 versinnbildlicht das Datum der Völkerschlacht bei Leipzig (18.10.1813). 34 Siegesgöttinnen aus weißem Marmor im Innenraum symbolisieren die 34 deutschen Staaten des 1815 gegründeten Deutschen Bundes. Die reiche Kassettendecke der 45 Meter hohen Kuppelhalle und die Gliederung der Wand in Nischen, Arkadenreihe und Galerie verleihen dem Bauwerk seine besondere Akustik. Diese schafft, gemeinsam mit der Architektur und dem hellen, festlichen Farbklang der Ausstattung, eine erhabene Raumwirkung.

Naturgenuss pur bot die anschließende Schifffahrt durch den Donaudurchbruch nach Kloster Weltenburg. Die Benediktinerabtei liegt an den südlichen Ausläufern des Fränkischen Jura, wo sich vor einer Million Jahren die Donau ein enges Flusstal geschnitten hat. Etwa 610 n. Chr. wurde dieses älteste Kloster rechts des Rheins gegründet. Um 1050 ist die Klosterbrauerei (als älteste der Welt) erwähnt. Abt Maurus Bächl ließ von 1716-1739 die heutige barocke Klosteranlage errichten und die wunderschöne Kirche durch die Künstlerbrüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam schaffen. Nach deren Besichtigung konnte der Chor wegen „Überfüllung“ leider nicht, wie ursprünglich geplant, ein Lied singen. Ein Abendessen in der Klosterschenke beendete einen schönen, interessanten Reisetag. Die letzten Raketen des anlässlich des Familientages in Feucht veranstalteten Feuerwerks schossen gerade in den Himmel, als die Gruppe wieder in Feucht ankam. Ein gutes Omen für die Fahrt im nächsten Jahr!