Jahresfahrt 2009
Heidelberg, der idyllische Weinort Flein, die über 1100 Jahre alte Stadt Mosbach (fast ein Namensvetter) und das Blühende Barock in Ludwigsburg waren die Stationen der 2-tägigen Jahresfahrt 2009 des Gesangverein Moosbach. Um 6.30 Uhr startete der Bus in Moosbach bzw. Feucht Richtung Heidelberg. Der zuvor regnerische Himmel zeigte sich ab jetzt von seiner guten Seite und die Sekt-Vesper auf einem Autobahnrastplatz in Zielrichtung wurde durch nichts beeinträchtigt. Heidelberg, erster Reisehöhepunkt, gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Das harmonische Ensemble von Schloss, Altstadt und Fluss inmitten der Berge inspirierte bereits Dichter der Romantik und fasziniert auch heute Millionen von Besuchern aus aller Welt. Die Stadt der ältesten Universität Deutschlands (1386 gegründet) blickt auf eine über 800-jährige Geschichte zurück. Die malerische berühmteste Schlossruine der Welt übertrifft alle Erwartungen.
Gleich mehrere Schlossbauten künden von den Macht- und Repräsentationsansprüchen ihrer Auftraggeber. In rund 300 Jahren Bauzeit — Aufbau und Verwüstung wechselten sich dabei ab — entstand dieser ausgefallene Gebäudekomplex über der malerischen Studentenstadt am Neckar. Gewachsen ist dabei eine der repräsentativsten Residenzen der Renaissance, ein Superlativ der Kulturgeschichte. Die Entwicklung der Residenz von der Wehrburg zum repräsentativen Wohnschloss ist heute noch an der Ruine abzulesen. Der Erbfolgekrieg beendete die Blütezeit des Schlosses. Heute steht für die Besucher aus aller Welt die Ruinenromantik im Mittelpunkt. Im Schloss ist das größte Fass der Welt zu bestaunen. Im 18. Jahrhundert war hier Perkeo, „An Wuchse klein und winzig, an Durste riesengroß …“ zunächst Hofzwerg, dann Hofmeister und Mundschenk. In dieser Eigenschaft musste er auf den Inhalt des großen Fasses (195.000 Liter Fassungsvermögen mit bis zu 230 Tonnen Wein darin) Acht geben und war für seinen ausgeprägten Weinkonsum bekannt. In seinem achten Lebensjahrzehnt wurde er erstmals krank. Ein Arzt riet ihm dringend vom Weingenuss ab und empfahl, Wasser zu trinken. Trotz großer Skepsis nahm Perkeo diesen Rat an und verstarb am Folgetag.
Diese interessanten Einzelheiten erfuhren die Besucher bei einer fachkundigen Schlossführung, der sich eine Stadtrundfahrt durch das moderne Heidelberg und am Neckar entlang anschloss. Hier ist zukunftsweisende Wissenschaft und Forschung zuhause. Etliche große Firmen haben sich niedergelassen, das Universitätsklinikum ist größter Arbeitgeber und die Stadt ist entwicklungsstarker Wirtschaftsstandort und lebendiger Mittelpunkt der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Altstadt war für Busse leider gesperrt.
In einem Landgasthof in Waldhilsbach bei Neckargmünd wurde das Mittagessen eingenommen und danach Halt in der historischen Fachwerkstadt Mosbach gemacht. Hier konnte jeder auf eigene Faust auf Entdeckungsreise gehen und die Altstadt mit ihren farbenprächtigen Fachwerkhäusern, das historische Rathaus, die Stiftskirche und einen der schönsten Marktplätze Süddeutschlands besichtigen. „Die große Kreisstadt Mosbach“ wurde 826 erstmals urkundlich erwähnt und zählt heute ca. 25.000 Einwohner. Sie ist der zentrale Ort, in dem sich das wirtschaftliche und kulturelle Leben des Neckar-Odenwald-Kreises kanalisiert und widerspiegelt.
Der idyllische Weinort Flein wurde als letzte Etappe des Tages angesteuert. Dort, inmitten von Weinbergen gelegen, wartete das schöne Hotel „Wo der Hahn kräht“, dem ein eigenes Weingut angegliedert ist, auf die Reisegruppe. Etliche dieser Weine wurden nach einem vorzüglichen Abendessen bei einer Weinprobe verkostet.
Am nächsten Tag führte die Reiseroute am Neckar entlang durch bekannte Weinorte wie Pleidelsheim und Mundelsheim nach Ludwigsburg in die weitläufigen Gärten des Blühenden Barock. Intensive Blütendüfte, traumhafte Farben, einzigartig barockes Flair: Mit einem Fest für alle Sinne fasziniert Deutschlands älteste, schönste und größte Dauergartenschau die ganze Saison über. Die insgesamt über 30 Hektar großen Gärten rund um eines der prächtigsten Barockschlösser Deutschlands bilden den würdigen Rahmen, in dem sich traditionelle, aber auch zeitgenössische und moderne Gartenkunst zu einer faszinierenden Gartenschau vereinigen. Ein ganz besonderer Zauber liegt über dem Märchengarten, der heuer 50 Jahre alt wird. Elfen, Könige und Prinzessinnen, Hexen und Riesen sind dort heimisch. Über vierzig detailliert gestaltete Märchenszenen begeistern Groß und Klein. Ein ganzer Nachmittag war Zeit, um alle diese Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Rechtschaffen müde, aber voll schönster Eindrücke traf man sich um 16.30 wieder am Bus und fuhr entlang der Württembergischen Burgenstraße, die ihrem Namen alle Ehre macht — auch die Burg Götz von Berlichingens ist hier zu finden — zum gemeinsamen Abendessen im Gasthof Krone nach Eschental. Hier fand zum Schluss noch ein reger Austausch über das Erlebte statt, bevor es zurückging nach Feucht und Moosbach.
Wie seit vielen Jahren hat Reiseleiter Hans Korn auch diese Fahrt wieder hervorragend geplant und organisiert. Chorleiter Franz Peter Hintermayer kommentierte mit interessanten Informationen die Sehenswürdigkeiten während der Fahrt.