Sommerpotpourri 2008 des Gesangverein Moosbach


Unter der Gesamtleitung von Franz Peter Hintermayer, dem Chorleiter des GV Moosbach, stand ein Konzert, in dem ein bunter Melodienreigen bekannter Komponisten das Können der beteiligten Sängerinnen und Sänger eindrucksvoll zeigte. Die Besucher drängten sich in der Bürgerhalle Moosbach, um beim Liederabend 2008 des GV Moosbach, den dieser — zusammen mit dem Kulturkreis der Marktgemeinde Feucht — auch heuer wieder veranstaltete, dabei zu sein. Der schöne Blumenschmuck mit Rosen, Rittersporn und Frauenmantel war würdiger Rahmen für den heimischen Chor, die Gastchöre des GV Diepersdorf, des MGV Altenthann sowie die Solosopranistin Inge Dirsch, die an diesem Abend bei ihren Vorträgen vom früheren Gruppenchorleiter der Sängergruppe Schwarzachtal, Udo Frisch, am Klavier begleitet wurde.

Brigitte Kunert, 1. Vorsitzende des GV Moosbach, begrüßte Feuchts ersten Bürgermeister Konrad Rupprecht und Altbürgermeister Paul Morath mit Gattinnen, einige Gemeinderäte, die Ehrenmitglieder Maria Kunert, Franziska Rittner, Inge Bauer, Fritz Schneider sowie Ludwig Vitzthum, für die Sängergruppe Schwarzachtal Werner Leykauf und Gruppenchorleiter Hans Klein und die Chorleiter/innen und Vorsitzenden der mitwirkenden Vereine. Sie dankte der Raiffeisenbank Feucht für die finanzielle Unterstützung dieser Veranstaltung. Es folgten Grußworte von Konrad Rupprecht.

„Hören wir doch ganz einfach mal hin …“ forderte Moderator Horst Heymann die Zuhörer auf und stellte fest, dass sich in Deutschland knapp 750.000 aktive Sängerinnen und Sänger in 27.000 Chören (!!) zusammengeschlossen haben. Mit dem Sängerspruch „Viva la Musica, schlinget das Band, um alle die singen in unserm Land“ eröffnete der Chor des GV Moosbach den Liederabend und stellte diesen mit „Wir wollen Lieder singen, die Freude bringen“ von Robert Edler gleich unter das richtige Motto.

Freddy Breck hatte 1969 die Idee, den „Gefangenenchor“ aus der Oper Nabucco von Verdi mit deutschem Text als Schlager herauszubringen. Radio Luxemburg machte daraus einen Riesenhit. In nur 2 Wochen wurden 650.000 Schallplatten verkauft. Von der Chorfassung dieses Liedes, wunderbar gesungen vom Moosbacher Chor und von Udo Frisch am Klavier begleitet, waren die Zuhörer genauso begeistert. Passend dazu trug Claudia Käppner, Sopransängerin im Chor, vorher das Nürnberger Mundartgedicht „Opernball“ vor. In diesem Metier ist sie — die gebürtige Nürnbergerin — nicht zu toppen. Das polnische Volkslied „Steh auf hohem Berge“, Satz Quirin Rische, in dem ein blondes Mädchen mit heißen Tränen in ihren Augensternen den Liebsten davon reiten sieht, leitete über zur Solosopranistin Inge Dirsch, die, wieder mit Udo Frisch am Klavier, das „Heideröslein“ von Franz Schubert sang. Der etwas schwermütige Text stammt von Johann Wolfgang v. Goethe.

Nächste Akteure waren die Sänger des MGV Altenthann: Der Verein konnte 2006 sein 100-jähriges Jubiläum feiern. Nach den beiden Weltkriegen erfolgten 1921 und 1949 jeweils Neugründungen und 1950 der Beitritt zum Fränkischen Sängerbund. Seitdem war Michael Hochmann 32 Jahre lang Vorsitzender. Heute steht Werner Hollweck dem Verein vor. Er bedankte sich für die Einladung und überreichte ein Präsent in Form von „Hochprozentigem“. Seit 1989 leitet Peter Stojetz den Männerchor. Vorgetragen wurden das bekannte deutsche Volkslied „Wir wollen zu Land ausfahren“, Satz Walter Höfling, „Ei du Mädchen vom Lande“ ein Liebeslied von Walter Schneider und „Heimatlied“ mit Text und Melodie von Max Orrel. Obwohl wegen Krankheit einiger Sänger etwas dezimiert, konnte der Chorleiter das stimmliche Potenzial der Sänger gut abrufen. Inge Dirsch folgte mit „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“, einem Werk von Robert Stolz, der in seinem langen Leben weit über 1000 Stücke komponierte.

Der gemischte Chor des GV Diepersdorf legte gleich richtig los. Er zeigte, dass auch das Betreten der Bühne ein Ereignis sein kann. In farbenfrohen T-Shirts trugen die Sängerinnen und Sänger in einem Tanz den Kanon „Singen macht Spaß, Singen tut gut“ von Uli Führe vor, anschließend „Irgendwo auf der Welt“ von den Comedian Harmonists. Dass ihnen Singen Spaß macht und gut tut, merkte jeder im Publikum, so frisch, kraftvoll und absolut sicher kamen ihnen die Töne über die Lippen. Der GV Diepersdorf ist seit dem 50-jährigen Jubiläum des GV Moosbach im Jahr 1988, also seit genau 20 Jahren, dessen Patenverein. 1921 als „Arbeitergesangverein Freiheit“ gegründet, wollte dieser nach dem 1. Weltkrieg das vorhandene Liedgut wieder frei pflegen und auch verbreiten. Das ging nur gut bis zum 2. Weltkrieg, wo alles nicht gewünschte Vereinsleben erlosch. Danach erfolgte die Neugründung als „Männergesangverein Diepersdorf“ und daraus bildete sich in den 70er Jahren — mangels Männerstimmen — ein gemischter Chor, der in den vergangenen 30 Jahren große Erfolge feiern konnte. 2007 kam es mit Elisabeth Hochradel und Veronika Lasser zu einem Wechsel bei Vorstandschaft und Chorleitung. Dies führte zu einer regelrechten Aufbruchstimmung im Verein. Es konnten etliche jüngere Sängerinnen zum Mitsingen gewonnen und sogar ein Kinderchor mit 20 Kindern gegründet werden.

Der zweite Teil des Abends begann nach der Pause mit der Ehrung des Ehrenmitgliedes Ludwig Vitzthum für 60 Jahre Mitgliedschaft im GV Moosbach. 50 Jahre davon war er aktiver Sänger im Tenor, 1957/58 zweiter Vorstand, von 1959 - 1962 erster Vorsitzender und von 1963 - 1992 Kassier. Für diese einmalige Leistung und seine Treue bedankte sich Brigitte Kunert ganz herzlich, überreichte eine Urkunde des Vereins und ein Präsent und wünschte weiterhin viel Gesundheit und Freude an der Musik.

Die drei nächsten Lieder sang wieder der Chor des GV - Moosbach: „In meines Vaters Garten“ ein französisches Volks- und Liebeslied von Robert Edler, sehr lebhaft und schnell vorgetragen und als Kontrast hierzu „Zauber der Nacht“, eine wunderschöne Melodie von Alex Link und ein gesangliches Highlight, das von den Gästen im Saal mit entsprechendem Applaus bedacht wurde. Das nächste Stück erforderte einige kleine „optische Veränderungen“. Mehrere Sängerinnen und Sänger schlüpften in entsprechende Gewänder, um mit „Senzenina“, gesungen in der südafrikanischen Sprache Kwazulu, die Lebensfreude der schwarzen Bevölkerung zu vermitteln. Als Vorsängerin fungierte Inge Dirsch, unterstützt vom „Trommler“ Franz Peter Hintermayer. Zur Wahl dieses Liedes wurde er durch seinen diesjährigen Urlaub in Südafrika inspiriert und die Umsetzung durch den Chor gelang bestens.

Das weitere Programm bestritt der GV Diepersdorf mit „Heimweh“, einem Evergreen von Freddy Quinn, der damit 1956 einen riesigen Erfolg hatte und „Liebe ist unendlich“ einer Pop-Ballade von Manfred Bühler, in der besungen wurde, was Liebe alles ist oder sein kann. Erneut stellte der Chor sein vielseitiges Gesangspotenzial und Können eindrucksvoll unter Beweis. Der Walzer von Johannes Brahms ist der bekannteste Walzer aus Op. 39. Er hat ihn ursprünglich für Klavier zu vier Händen komponiert; erst später kam die zweihändige Fassung. Inge Dirsch sang ihn in gewohnt brillanter Weise, begleitet von Udo Frisch (zweihändig) am Klavier. Den Schlussakkord setzte der MGV Altenthann, zuerst mit „Mein Altenthann“, einem vom ehemaligen Chorleiter Adolf Markert selbst geschriebenen Stück, gefolgt von „Warum bist du gekommen“, fast schon traditionell für Männerchöre, von einem unbekannten Komponisten. Der letzte Beitrag „Zum Abschied“ wurde komponiert von Otto Ruthenberg, dem Leiter des pro musica Chores Berlin. Für die sehr harmonisch, einfühlsam und gelungen vorgetragenen Lieder erhielt der Chor verdienten Beifall.

Das passende „Schlusswort“ sprach „nämbercherisch“ Claudia Käppner. Eigentlich wäre dieser Liederabend jetzt zu Ende gewesen, hätte nicht Solistin Inge Dirsch (sie fungiert im Chor des GV Moosbach auch als Stimmbildnerin) ausgerechnet an diesem Tag Geburtstag gehabt. Der Chor gratulierte ihr ganz herzlich mit dem Geburtstagskanon „Wir wünschen dir viel Segen“ und lud dann zum „Kleinen Konzert“, in dem gesanglich die Instrumente Horn (Bass), Klarinette (Alt), Trompete (Tenor) und Geige (Sopran), ausgedrückt wurden. Franz Peter Hintermayer forderte auch die Gastchöre und die Gäste im Saal zum Mitsingen auf, sodass — nach ein wenig Übung — am Schluss ein „Großes Konzert“ zu hören war. Sichtlich erfreut bedankte sich das Geburtstagskind.

Das „Sommerpotpourri“ 2008 des GV Moosbach war wieder ein Genuss und voller Erfolg. Dies bewies der lang anhaltende Beifall, mit dem sich die Zuhörer bei den drei Chören bedankten. Brigitte Kunert gab diesen Dank in ihren Schlussworten weiter an Solosängerin Inge Dirsch, den musikalischen Begleiter am Klavier, Udo Frisch, Chorleiterin Veronika Lasser und Chorleiter Peter Stojetz, Moderator Horst Heymann, der wieder kurz und prägnant die verbindenden Texte sprach und ganz besonders an Franz Peter Hintermayer für dessen Gesamtleitung. Sie forderte alle Aktiven zu „Zugaben“ auf und diese ließen sich nicht lange bitten und boten noch viele Stücke aus ihrem Repertoire.