Advents-Landler und Harfenklänge

Sehr abwechslungsreiches Weihnachtskonzert in der Bürgerhalle begeisterte


MOOSBACH – Als sich am zweiten Adventssonntag in der Bürgerhalle in Moosbach der Vorhang öffnete, präsentierte sich der gemischte Chor inmitten schöner weihnachtlicher Kulisse. Der letztes Jahr gegründete Kinderchor versüßte buchstäblich das Programm, das mindestens so bunt gestaltet war, wie der Schmuck des Christbaumes. Die Stubenmusikanten sorgten zusätzlich für Kaminfeuerstimmung und Michael David an der Harfe verführte das Publikum in himmlische Sphären. Man genoss die über eineinhalb Stunden andauernde entspannte Atmosphäre und schaltete ab vom Alltagsstress.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Brigitte Kunert nahm Markus Bauer vor dem Chor seinen Platz ein und dirigierte bravourös die bunte Musikvielfalt des gemischten Chors. Mit „My Lord, what a morning“, hießen sie die sehr zahlreich erschienen Gäste herzlich willkommen. Franz Peter Hintermayer moderierte in gekonnter Weise das Konzert. Ganz selbstbewusst sang die Solo-Nachwuchskünstlerin Johanna Bauer, Tochter des Chorleiters, „Vom Himmel hoch da komm ich her“. Bairisches kam bestens an.

Danach kam die Stubenmusik mit dem „Staden Landler“ zum Einsatz. Dieses Stück ist ein Teil von Nikolaus von Hartmuths Sammlung altbairischer Landler und Tänze und ist vor allem im gesamten Oberland beliebt. Auch der „Wetterstoa Landler“ kam bei den Fans bestens an. Beim „Weissensteiner Jodler“ probierten die Musikanten etwas Neues aus. Zitherspielerin Renate Putz- Schmidt aus der Ramsau am Dachstein sang diesen Jodler obendrein noch. Vor einem Jahr hatte sich Eva Fuchs noch mit ihrer Melodiegitarre der Gruppe angeschlossen, um den Sound zu verstärken.

Eine große Herausforderung des Kinderchors war das bekannte Lied „Stille Nacht“, in dem stimmlich einige Oktaven zu überwinden waren. Für den Nachwuchs stellte dies aber kein Problem dar und er erntete kräftigen Applaus. Dann ging es in die „Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowski. Gestik und Mimik der Kinder sorgten für Lachanfälle bei den Zuschauern. Schließlich bekam man noch musikalisch und verkleidungstechnisch die humorvolle Beschreibung des Weihnachtsmannes mitgeliefert. Er hat den größten Schlitten, einen langen weißen Bart und den Sack mit den Geschenken. Der Liederreigen wurde vom gemischten Chor fortgesetzt und man bekam „Hört der Engel helle Lieder“ und das „Ave Maria der Berge“ zu hören. Bei „Oh happy Day“ bekamen die Erwachsenen von den Kindern durch Gesang und Geklatsche Unterstützung.

Das Musikereignis wurde virtuos getoppt von dem bekannten Harfenisten Michael David. Eigens arrangierte er für dieses Saiteninstrument „Süßer die Glocken nie klingen“, was an der Harfe einen einmaligen melancholischen Glockenklang zur Folge hatte. Zupfte er für einen Moment die Saiten ganz zärtlich und leise an, so dass man fast schon eine Stecknadel fallen hören konnte, brachte er im nächsten Moment durch viel Fingergeschicklichkeit nahezu alle Saiten zum Schwingen und ließ somit die Spannung steigen, um schließlich das Stück wieder sanft ausklingen zu lassen. Weltweit begeisterte er schon die Musikliebhaber mit seinem Talent an diesem Instrument. „Harfe spielen ist wie Blockflöte spielen,“ gestand er im Interview. „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und „Carnevale di Venezia“ ließ er in der Bürgerhalle erklingen. Ein kaum zu toppender Ohrenschmaus war das „Harfenkonzert B-Dur 1. Satz“ von Georg Friedrich Händel.

Natürlich darf bei einem Adventskonzert auch so manche Anregung zum Nachdenken nicht fehlen. Zweite Vorsitzende Claudia Käppner las charmant kurzweilige Geschichten vor. Und zwar in fränkischer Mundart. Auch Moderator Franz Peter Hintermayer überraschte die Anwesenden mit einer abgewandelten Form der Weihnachtsgeschichte.

Als Belohnung für den grandiosen Auftritt, bekamen die Kinder von der Vorstandschaft Geschenke überreicht. Zur Abrundung sangen alle, zusammen mit Bürgermeister Konrad Rupprecht sowie Erika Groß und Werner Leykauf (beide von der Sängergruppe Schwarzachtal) „Es wird scho glei dumpa“, begleitet von allen Musikern und Michael David an der Harfe, ferner von Udo Frisch, der auch die Chöre am Klavier begleitete.

Sabine Rösler – Der Bote, Feucht

Der Gesangverein lädt alle Interessierten ein, jeden Mittwoch um 19.30 Uhr in der Bürgerhalle mitzusingen. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, vorsingen muss niemand. Schauen Sie doch mal vorbei!