Jubiläumskonzert zum 75-jährigen Bestehen


Mit einem liebevoll ausgewählten Programm und zwei großartigen Solisten feierte der Gesangverein Moosbach 1938 e.V. in Gemeinschaft mit dem Kulturkreis Markt Feucht bei einem Jubiläumskonzert in der Bürgerhalle das 75-jährige Bestehen. Die Besucher waren begeistert und dankten mit Standing Ovations und Zugabe-Rufen.

Die erste Vorsitzende Brigitte Kunert konnte neben dem Schirmherrn, 1. Bürgermeister Konrad Rupprecht, auch die Gruppenvorsitzende der Sängergruppe Schwarzachtal, Erika Groß, Ehrenmitglieder des Vereins sowie Gemeinderäte und Freunde vom Gesangverein Chorklang Diepersdorf begrüßen. Mit besonderer Freude präsentierte sie dann ihre Sangeskolleginnen und -kollegen unter der Leitung von Franz Peter Hintermayer, den Pianisten Udo Frisch und die beiden Solisten, die Sopranistin Iris Zimmerhackel und den Tenor Alexander Herzog. In einer kleinen Rückschau berichtete sie von der Geschichte des Vereins, der 1938 aus den Reihen des ehemaligen Schützenvereins Moosbach mit einem Doppelquartett entstand. Am 23. Mai 1947 wurde schließlich der Männergesangverein Moosbach mit 26 Mitgliedern eingetragen. Nach einem erheblichen Aufschwung in den Jahren 1948 bis 1957 gab es anschließend eine schwierige Zeit, in der die Mitgliederzahlen zurückgingen. Deshalb wurde 1962 in einer Hauptversammlung „schweren Herzens“ die Gründung des heutigen gemischten Chors beschlossen, was einen erneuten Aufschwung zur Folge hatte. Inzwischen ist auch die Vereinsführung fest in Frauenhand.

Zahlreiche Veranstaltungen haben Einzug in das Kulturleben Moosbachs gehalten, so das traditionelle Adventskonzert, das Grillfest und ein jährlicher Liederabend mit wechselnden Gastchören und Solisten.

Auch Bürgermeister Konrad Rupprecht nahm Bezug auf das langjährige Wirken des Chors und gratulierte im Namen des Marktgemeinderats und der Feuchter und Moosbacher Bevölkerung. Er bescheinigte den Sängerinnen und Sängern, dass sie einen großen Beitrag zur Pflege und Entwicklung des Laienchorwesens in der Heimat leisten und das musikalische und kulturelle Leben mit bestimmen.

Seinem Wunsch nach einem von Musik erfüllten Festabend kamen Chor und Solisten dann gern nach. Gewohnt charmant und mit ausdrucksstarker Stimme eröffnete Alexander Herzog das Programm mit „Freunde, das Leben ist lebenswert“. Mit ganz unterschiedlichen Liedern — mal einfühlsam, mal temperamentvoll — nahmen die Sängerinnen und Sänger die Besucher mit in die Welt der Musik. Dabei wirkte Franz Peter Hintermayer nicht nur als hervorragender Dirigent, er stellte auch die einzelnen Stücke vor und versetzte das Publikum so in die jeweilige Stimmung.

Die Sopranistin Iris Zimmerhackel, die seit einiger Zeit auch als Stimmbildnerin des Chors wirkt, ließ ihre glockenklare Stimme dann nicht nur bei den Soli erklingen, sondern auch in Zusammenwirken mit dem Chor. Besonders gefühlvoll gelang dies bei dem Stück „Mondnacht“ von Alexander Ilg nach einem Text von J.v. Eichendorff, das den Chormitgliedern sehr am Herzen liegt. Sie überzeugte aber auch als temperamentvolle Carmen oder engagierte Gospelsängerin bei „Oh, happy day“.

Auch Alexander Herzog brillierte nicht nur als Solist, sondern zusammen mit den Sängerinnen und Sängern, die es sehr genossen, mit dem „Lokalmatador unter den Tenören“, wie es Konrad Rupprecht ausdrückte, gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Mit seiner fantastischen Stimme und seinem jugendlichen Charme eroberte er nicht nur die Herzen der Damenwelt im Nu. Besonders begeistert war das Publikum, wenn sich Iris Zimmerhackel und Alexander Herzog in einem Duett fanden.

Aufgelockert wurden die musikalischen Vorträge mit Gedichten und Texten in fränkischer Mundart, mit denen Claudia Käppner die Besucher bestens unterhielt.

Dass sich der Chor auch an „große Werke“ wagt, bewies er mit dem Gefangenenchor aus Nabucco. Im Vergleich zum Arena-Chor in Verona bezeichnete Franz Peter Hintermayer seine Sängerinnen und Sänger als „Chörlein“, es gelang ihnen aber hervorragend, die Besucher mitzunehmen in diese besondere Stimmung.

Der Höhepunkt des Abends war das Trinklied aus „La Traviata“ — noch einmal ein Zusammenwirken von Chor und Solisten, die dafür vom Publikum begeistert gefeiert wurden. Und so war es nicht verwunderlich, dass sich Bürgermeister Konrad Rupprecht, der zum Geburtstag vom Chor anschließend ein Ständchen erhielt, noch eine Zugabe wünschte, lautstark unterstützt von den Besuchern.

Noch einmal ließ Alexander Herzog seinen ganzen Charme spielen, als er dabei Iris Zimmerhackel als imaginären Blumenstrauß einen Schmetterling aus der Dekoration überreichte. Da hörte man so manche Besucherin seufzen, die wohl gern an ihrer Stelle gewesen wäre.

Der Dank von Brigitte Kunert galt dann nicht nur den Sängerinnen und Sängern und den beiden großartigen Solisten, sondern auch dem Chorleiter Franz Peter Hintermayer, dem Pianisten Udo Frisch, dem Schirmherrn und allen Helferinnen und Helfern sowie den zahlreichen Besuchern, die mit ihrem Kommen zum Gelingen des Jubiläumskonzerts beigetragen hatten und beschwingt in den Abend entlassen wurden.

(Bericht von Anita Wilcke, Der Bote, Feucht)